Zitate und Sprüche aus Tintenherz

Zitate und Sprüche aus Tintenherz

Basta schimpfte ohne Unterbrechung vor sich hin, während er Meggie hinüber zur Kirche brachte. 'Auf die Zunge beißen? Seit wann fällt die Alte auf so etwas herein? Und wer darf das freche Gör in die Gruft bringen? Basta, wer sonst? Was bin ich hier eigentlich? Die einzige männliche Magd?'
'Gruft?', Meggie hatte geglaubt, dass die Gefangenen immer noch in den Netzen steckten, doch als sie in die Kirche traten, war nichts von ihnen zu sehen und Basta stieß sie ungeduldig zwischen die Säulen.
'ja, die Gruft!', fuhr er sie an. 'Aufbewahrungsort für Tote und solche, die es bald sein werden.'
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Nichts verscheuchte böse Träume schneller als das Rascheln von bedrucktem Papier.
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Meggie zerrte ihn so ungeduldig hinter sich her, dass er sich auf dem Flur die Zehen an einem Stapel Bücher stieß. Woran auch sonst? Überall in ihrem Haus stapelten sich Bücher. Sie standen nicht nur in Regalen wie bei anderen Leuten, nein, bei ihnen stapelten sie sich unter den Tischen, auf Stühlen, in den Zimmerecken. Es gab sie in der Küche und auf dem Klo, auf dem Fernseher und im Kleiderschrank, kleine Stapel, hohe Stapel, dicke, dünne, alte, neue ... Bücher. Sie empfingen Meggie mit einladend aufgeschlagenen Seiten auf dem Frühstückstisch, trieben grauen Tagen die Langeweile aus - und manchmal stolperte man über sie.
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Ihr Vater hob den Kopf und blickte sie abwesend an, wie immer, wenn sie ihn beim Lesen unterbrach. Es dauerte jedes Mal ein paar Augenblicke, bis er zurückfand aus der anderen Welt, aus dem Labyrinth der Buchstaben.
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Meggie fand, dass dieses erste Flüstern bei jedem Buch etwas anders klang, je nachdem, ob sie schon wusste, was es ihr erzählen würde, oder nicht.
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Unter ihrem Kissen lag das Buch, in dem sie gelesen hatte. Es drückte den Einband gegen ihr Ohr, als wollte es sie wieder zwischen seine bedruckten Seiten locken. 'Oh, das ist bestimmt sehr bequem, so ein eckiges, hartes Ding unterm Kopf', hatte ihr Vater gesagt, als er zum ersten Mal ein Buch unter ihrem Kissen entdeckte. 'Gib zu, es flüstert dir nachts seine Geschichte ins Ohr.' - 'Manchmal!', hatte Meggie geantwortet. 'Aber es funktioniert nur bei Kindern.'
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Es fiel Regen in jener Nacht, ein feiner, wispernder Regen. Noch viele Jahre später musste Meggie bloß die Augen schließen und schon hörte sie ihn, wie winzige Finger, die gegen die Scheibe klopften.
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Früher oder später hört man von jedem, der den Buchstaben das Atmen beibringen kann.
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Manche sagen, man kann die, die man liebt, nach dem Tod noch sehen. Dass sie einen besuchen, in der Nacht oder wenigstens in den Träumen, dass die Sehnsucht sie zurückruft, wenn auch nur für kurze Zeit.
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'Das Buch wird anfangen, deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst du wieder dort sein, wo du zuerst drin gelesen hast. Schon mit den ersten Wörtern wird alles zurückkommen: die Bilder, die Gerüche, das Eis, das du beim Lesen gegessen hast... Glaub mir, Bücher sind wie Fliegenpapier. An nichts haften Erinnerungen so gut wie an bedruckten Seiten.'

Vermutlich hatte er damit Recht. Doch Meggie nahm ihre Bücher noch aus einem anderen Grund auf jede Reise mit. Sie waren ihr Zuhause in der Fremde -vertraute Stimmen, Freunde, die sich nie mit ihr stritten, kluge, mächtige Freunde, verwegen und mit allen Wassern der Welt gewaschen, weit gereist, abenteuererprobt. Ihre Bücher munterten sie auf, wenn sie traurig war, und vertrieben ihr die Langeweile.
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Denn sie muss aufregend sein, die andere Welt, so viel aufregender als die seine.
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'Ist er tot?', flüsterte sie.

'Das siehst du doch', sagte ihr Bruder.

'Holen die weißen Frauen ihn jetzt?'

Fenoglio schüttelte den Kopf. 'Nein, er geht ganz von allein zu ihnen', antwortete er leise. 'Du siehst es doch. Er ist schon fort. Aber sie werden ihn empfangen auf ihrem weißen Schloss. Es ist aus Knochen gebaut, doch es sieht wunderschön aus. Dort gibt es einen Hof, einen Hof voller duftender Blumen, und ein Seil aus Mondlicht ist darüber gespannt, nur für Wolkentänzer...'
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Vielleicht ist alles nur durch die Sehnsucht verbunden.
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Wüsste ich woher Gedichte kommen, ich würde dorthin gehen.
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Dafür würde ich der kleinen Hexe zu gern die Nase umdrehen, bis sie ihr verkehrt herum im Gesicht sitzt.
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Ein paar Geheimnisse hat jeder.
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Es gab so viele Wörter, die erzählt sein wollten.
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Man kann einen Schriftsteller als dreierlei ansehen: als Geschichtenerzähler, als Lehrer oder als Magier... aber das Übergewicht hat der Magier, der Zauberer.
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Ach konnte man sich doch die Worte aus Hirn und Herz wegwischen und die Welt nur ein einziges Mal mit den eigenen Augen sehen.
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Bücher müssen schwer sein, weil sie eine ganze Welt in sich tragen.
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Manche Bücher müssen gekostet werden,
manche verschlingt man,
und nur einige wenige kaut man
und verdaut sie ganz.
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Mit Zauberei hat das Geschichtenschreiben eben auch etwas zu tun.
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Wer will schon das Ende wissen.
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Diese Männer begehrten nichts von dem, was anderen das Herz schneller schlagen ließ: Reichtümer, Macht, Ruhm... Nein, den Schwarzen Prinzen interessierte das alles nicht. Gerechtigkeit ließ sein Herz schneller schlagen. Mitleid. Liebe. Als hätte ihn das Leben nicht ebenso schlecht behandelt wie die anderen! Tritte und Schläge, Schmerzen und Hunger. Er hatte all das doch im Übermaß genossen. Woraus war das Mitleid gewachsen, das ihn trieb? Woher kam die Wärme seines dummen Herzens, das Lachen auf seinem dunklen Gesicht? Er sah die Welt einfach nicht so, wie sie war, das war die Erklärung, weder die Welt noch die Menschen, mit denen er so viel Mitgefühl hatte. Denn sah man sie so, wie sie waren, was sollte einem dann noch antreiben, für sie zu kämpfen oder gar zu sterben?
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"Geschichten haben nie ein Ende, Meggie", hatte er mal zu ihr gesagt. "Auch wenn uns die Bücher das gern vorgaukeln. Die Geschichten gehen immer weiter, sie enden ebenso wenig mit der letzten Seite, wie sie mit der ersten beginnen."
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Farids Herz wurde so leicht, dass es ihn nicht verwundert hätte, wenn es einfach aus ihm herausgeschwebt wäre.
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Fenoglios Buchstaben warteten. 'Sieh dir das an, Meggie!', hatte er geflüstert, als er ihr das Blatt zeigte. 'Bin ich nicht ein Künstler? Gibt es etwas Schöneres auf der Welt als Buchstaben? Zauberzeichen, Stimmen der Toten, Bausteine für wundersame Welten, besser als diese, Trostspender, Vertreiber der Einsamkeit. Hüter von Geheimnissen, Verkünder der Wahrheit...'
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Für Anna, die sogar den "Herrn der Ringe" zur Seite legte, um dieses Buch zu lesen. (Kann man mehr von einer Tochter verlangen?)

Und für Elinor, die mir ihren Namen lieh, obwohl ich ihn nicht für eine Elbenkönigin brauchte.

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Es gibt so viele magische Orte in Büchern, die man in echt niemals sehen kann, wie Hogwarts oder Mittelerde. Deshalb wollte ich eine Geschichte schreiben, die an einem Ort handelt, den Kinder tatsächlich sehen können.
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