Zitate und Sprüche von Marco Göllner

Zitate und Sprüche von Marco Göllner

Marco Göllner (* 19. Oktober 1971 in Herford) ist ein deutscher Hörspielregisseur, Hörspielproduzent, Autor, Sprecher und Musiker.

Das Leben des Furz
ist einsam und kurz.
Noch sitzt er in des Darmes Arm
und fühlt sich wohl und hat es warm
und liegt so da und denkt so nach,
was mach ich mit dem rest vom Taach.
Da plötzlich kommt Bewegung auf.
Die Dinge nehmen ihren Lauf
Ein Schubsen Schieben Drängeln Drücken
lässt ihn sodann zum Ende rücken.
Er holt tief Luft. Er bläht sich auf.
Versucht verzeifelt sich zu halten.
Er ärgert sich. Er regt sich auf
Es nutzt ihm nichts. Es bleibt beim Alten

Und unaufhaltsam gleitet er den langen dunklen Gang hinab und drückt dann vor die Hintertür.
Holt noch mal Luft und wartet ab.
Und unter Brüllen Biegen Brechen
und Presserei mit Seitenstechen,
ganz schnell und für nur kurze Zeit,
mach hoch die Tür das Tor mach weit.
Da spreizen sich des Darmes Wände,
da öffnen sich des Tunnels Ende.
Und unter lautem Täterä passiert er dann die Hintertür.
Der Po der schreit es tut ihm weh, da kann der Furz doch nichts dafür.
Vorbei an ungepflegten Haaren,
lässt man ihn durch die Öffnung fahren
Er atmet aus und lässt sich gehen.
Der Po geht weg und er bleibt stehen.
So hinterrücks zurückgelassen,
so ausgestoßen und verlassen,
vom Kampf noch müde und ganz schlapp
Geht er verduften und zieht ab.
Fest & Flauschig Intros - #37 Ordnung ist das halbe Leben
1
Der Eichelhäher, der Eichelhäher, er zeigt gerne seine Eichel her.
August Glotzkowski aus Augsburg stand gern im Mittelpunkt. Er hatte sich ein rundes Zimmer gezimmert, mit Regalen ringsum, so weit das Auge reichte. In den Regalen standen würfelförmige Glasgefäße, eins ordentlich neben dem anderen. Darin jeweils ein paar Feuchtpräparate in Ethanol. Er liebte das. Dieser Augenblick, wenn all diese Augenpaare auf ihn gerichtet waren. Er stand in der Mitte seines runden Raumes und grüßte mit angewinkeltem Arm und wackelndem Handgelenk, wie das Fähnchen auf dem Turme, wie die Queen, mal rechts mal links und lächelte. Angefangen hatte es mit dieser kleinen Schlampe, in die er sich verguckt hatte, auf die er ein Auge geworfen hatte. Sie hatte ihm per SMS geschrieben, sie wolle ihn nie mehr sehen. 'Na gut', hatte er gedacht. Das Geräusch hatte ihm gefallen. Das was der Eierlöffel macht, wenn er dem Vakuum Luft macht. Und so machte er weiter, klingelte willkürlich Abends an fremden Haustüren und wenn geöffnet wurde, hielt er den Eierlöffel hoch und sagte Sätze wie, 'Trau, schau, wem?' oder 'Na guck mal einer an', oder 'Was glauben sie, zählt Augapfel zu Obst?' Das ein oder andere mal wäre es fast ins Auge gegangen, aber August sagte sich, 'Augen zu und durch, wird schon klappen' und tat es auch. Und so wurde seine Sammlung größer und größer. Anfänglich hatte er die Pärchen provisorisch sortiert, später nach Farben sortiert. Wenn er sich so umsah, der Übergang von Grün zu Braun, da musste er immer ein Auge zu drücken, das sah noch nicht so gut aus. Da sollte vielleicht noch ein Paar mit Iris-Heterochromie dazwischen, das verbindet besser. August Glotzkowski stand gern im Mittelpunkt, das hatte sein Publikum eingesehen. Er stand in der Mitte seines runden Raumes und grüßte, mal rechts, mal links. Der leicht bissige Geruch des Ethanols trieb ihm ein wenig die Tränen in die Augen, aber das passte zu seiner gespielten Beschämung. Wie vielen Leuten er schon die Äuglein raus gemacht hatte? Er hatte den Überblick verloren.
Fest & Flauschig Intros - #30 - 1000 ganz legale Steuertricks (Gib dem Hass eine Chance)
Die Metzgerbrüder Mick und Max aus Mettmann hatten eine Selbsthilfegruppe gegründet. Name: 'Hack!' Um der vegetarisch-veganen Bewegung eins entgegen zu setzen. Leitspruch: 'Maurermarmelade for ever!' Jeder der wollte konnte mettmachen. Das hatten sie mettlerweile schriftlich festgehalten in ihrer Hackordnung. Leider waren die beiden die einzigen Mettglieder. Aber sie machten es sich schön, trafen sich jeden Mettwoch zum fröhlichen Metteinander, spielten Tennis mit Hackbällchen oder machten 100 Metter-Lauf, oder Schinkenklopfen, oder Sackhüpfen beim jeweils anderen. Sie teilten alles brüderlich, halb und halb, auch das Mettagessen, was natürlich der Hauptgrund ihrer Selbsthilfegruppe war. Immer schön den Wolf gedreht, oben Schwein rein, unten Brötchen drunter, Zwiebeln drauf, feddich. Mick war leider nicht der hübscheste. Er sah oft ziemlich mettgenommen aus und hatte viele, viele Mettesser in seiner Hackfresse und trat außerdem immer wieder ins Mettnäpfchen. Max hatte Mettgefühl und oft Mettleid mit ihm. So würde das nie was werden mit die Frauen. Er selbst war mit Petra verheiratet, Nachname Hacke. Hacke-Petra sah genauso aus wie sie hieß und das war schön für Max. Und Mick war neidisch und fragte, ob sie nicht auch mit Petra halb und halb machen könnten. Gesagt, getan. Dutzend Brötchen gekauft, zwei Zwiebeln und ab dafür. Um Metternacht waren sie schlipp und schlapp, lassen Hackelberry Finn, hörten Mettal-Musik aus Mettland und träumten, träumten vom Mettsommer in Schweden.
Fest & Flauschig Intros - #28 - Die Baustelle des Lebens
Der Wolf trug seinen Schafspelz auf, der war schon etwas älter.
Mit stellenweise dünnen Stellen, dort war es etwas kälter.
Doch immer noch von weiter weg, von etwas aus der Ferne.
Da glaubte man ein Schäfchen sei's und die hat jeder gerne.
So schlich er an die Beute ran, ganz routiniert und leise.
Und war auch spät erfolgreich noch auf diese Art und Weise.
Das Highlight seines Speiseplans war'n für ihn junge Ricken.
Die nahm er gern nach Hause mit um ungestört zu f...
Fest & Flauschig Intros - #27 - Runterfahren
1
Als kleiner Bub bekam Tobias von seinem Großvater einen kleinen, braunen Brustbeutel aus echtem Leder geschenkt. Mit verschwörerischer Miene sprach der Alte zu ihm, 'Junge, dieser kleine, braune Brustbeutel aus echtem Leder soll dich ab jetzt auf all deinen Reisen begleiten. Steck alles rein, was dir wichtig ist. Nimm ihn niemals ab, dann kann dir nichts passieren. Ein Portemonnaie kann man ganz schnell klauen, aber um an den kleinen, braunen Brustbeutel aus echtem Leder zu kommen, müsste man dir schon deinen fetten Hals durchschneiden.' Seitdem trug Tobias seinen Personalausweise, ein paar Geldscheine und ein aus der Bravo ausgeschnittenes Samantha Fox-Foto in seinem kleinen, braunen Brustbeutel aus echtem Leder. Er wuchs zu einem temperamentvollen, jungen Mann heran und besuchte oft südländische Regionen und Schwellenländer wie Spanien, Kroatien oder Thailand. Er erlebte zahlreiche heiße Sommertage, die mit der Zeit ihren Tribut zollen sollten. Durch den Schweiß und seine sich in der Sonne auflösende, teigige Haut wurde der kleine, braune Brustbeutel aus echtem Leder immer mehr in seinen Körper hinein gezogen, bis er mit ihm verschmolz. Einmal musste Tobias sogar ein italienisches Krankenhaus aufsuchen, um den kleinen, braunen Brustbeutel aus echtem Leder wieder heraus operieren zu lassen. Das hielt ihn aber nicht davon ab, den kleinen, braunen Brustbeutel aus echtem Leder weiterhin zu tragen. Und diese Entscheidung sollte ihm einige Jahre später das Leben retten. Er hatte sich bei einer Wanderung durch den Schwarzwald mit seinem besten Freund Arne verlaufen. Die beiden waren völlig ausgetrocknet und am Ende ihrer Kräfte. Zum Glück war es ein sehr heißer Tag gewesen und Tobias' kleiner, brauner Brustbeutel aus echtem Leder hatte schon eine Menge Schweiß aufgesogen. Tobias legte den kleinen, braunen Brustbeutel aus echtem Leder zwischen Daumen und Zeigefinger und presste sage und schreibe 0,7 Liter Eigenschweiß in eine leere Fanta-Flasche, die er am Wegesrand gefunden hatte. Gierig tranken die beiden den harzigen Saft und sammelten so Kräfte für den Heimweg. Leider wurde Tobias' bester Freund durch das Trinken des Schweißes sehr, sehr krank und verstarb einige Stunden später noch auf dem Nachhauseweg. Tobias allerdings erfreut sich bester Gesundheit und erzählt noch heute ab und zu in Talk-Shows von dem kleinen, braunen Brustbeutel aus echtem Leder seines Großvaters.
Fest & Flauschig Intros - #26 - Altern und Würde
Kevin Bödefeld war ein zweites Arschloch gewachsen. Genau an der Stelle, an welcher zuvor sein Mund gewesen war. Angefangen hat alles damals, in dem Moment, in dem er zum ersten mal online gegangen war. Was er da alles lesen musste, entlockte ihm zuerst bloß ein erstauntes 'Uuuh!' Doch aus Erstaunen wurde Ärger, dann Wut und schließlich Hass - auf die freie Meinung anderer Leute, die frecherweise nicht mit der seinigen übereinstimmte. Über die Jahre hinweg kräuselten sich seine einst vollen Lippen zu einer runzligen Rosette. Das zog auch andere Gesichtsbereiche in Mitleidenschaft. Die Augen waren klein und fies geworden. In der Mitte seiner Stirn erhoben sich zwei Wülste. Zwischen ihnen eine tiefe Zornesfalte, in die kein Licht hinein fiel. Und im Kopf sah es nicht besser aus. Alle Worte, die er sagte und dachte, waren bloß noch schmutzig, schäbig, abstoßend und menschenverachtend. Der Arzt diagnostizierte World-Wide-Web-Tourette. Egal was Kevin sagte oder schrieb, es kam nur Scheiße raus.
Fest & Flauschig Intros - #25 - Liebeskummersendung
Während im Fernsehen auf dem Ärmelkanal eine Klamotte lief, die war ihr eigentlich Jacke wie Hose, schlürfte Frau Dramski, sie musste nicht am Hungertuch nagen, völlig unkonzentriert eine Essig-Balsamiko-Reduktion. Sie hatte extra die Beine angezogen, damit die Jeans nicht befleckt wurde. Da stürzte plötzlich ihr Spaghettiträger in den Teller. Das verursachte einen unschönen Fleck auf ihrer weißen Weste. 'Himmel, Arsch und Zwirn.' Als sie genervt an sich hinab sah, rissen außerdem etliche Geduldsfäden ihrer Bluse und der Kragen platzte. Nun ist Frau Dramski auf der Suche nach einem gut sitzenden Nervenkostüm. Größe 36. Übergangsweise darf es auch ein dickes Fell sein.
Fest & Flauschig Intros - #24 -Sex and Gags
Europäische Union Liebesbrief
Liebe Mona, als wir uns letzte Woche trafen, war ich voll am Schweden. Norwegen dir habe ich die ganze Nacht nicht geschlafen. Meine Liebe ist so Großbritannien. Deinen blauen Rock Dänemark ich so. Spanien Kuss auf, denn ich find Knutschen super. Als wir das erste Mal Sex hatten, kam ich voll in Schweiz. Und musste mir erstmal ne Flasche Wasser Polen. Und du sagtest, 'so gut wie du, Slowakei-ner zuvor.' Dann war dein Geburtstag und ich sang dir ein Geburtstags-Tschechien. Wir gingen am Fluss England und plötzlich kam dein Freund Frankreich-te mir die Hand und fragte, 'Griechenland-schaftsbild von dir?' Und ich war überrascht, dass er wusste, dass ich Malta. Und ich antwortete, 'hab keins dabei, kann ich's dir nicht schicken?' Aber er sagte, 'äußerst Ungarn. Das Portugal-ste dir sparen. Monaco-mm wir gehen.' Aber du gingst dazwischen und sagtest, 'Frank, jetzt Österreich-ts aber.' In dem Moment wusste ich, du Finnland-st mich gut. Wir gingen bei dir durch den riesigen Garten und du sagtest, 'gehört alles meiner Mutter, ist Irland.' Später würdest du ihr das alles ab-Luxemburg kaufen, oder Schloss bauen.' Wir kochten uns was Schönes und plötzlich kam dein Vater von hinten und rief, 'Estland-sam!' Und das Om-Lettland-ete auf dem Boden, weil es mich so erschrocken hatte. Aber du sagtest nur, 'macht nix, trinken wa halt nur die zwei Litauen Milch.' Ich fand's total Zypern von dir, dass du in diesem Moment so zu mir standest. Man kann in seinem Leben nur Slowenien Leuten trauen, aber du gehörst eindeutig dazu. Und plötzlich war mir nichts mehr peinlich und ich sagte, 'ja, ich bin nicht frei von Italien, ich hab' immer diese innere un-Rumänien-rasen und bin schlecht zu Bulgarien.' Aber du sagtest, 'wird schon, seit An-Belgien unserer Freundschaft, ist mir eins ganz klar - nie Niederlande ich so'n großen Wurf wie mit dir.'
Dein Deutschland-er.
Fest & Flauschig Intros - #23 - The Show must go on
Frank Möseritz hatte einen sehr kurzen Penis. Der war um Längen kürzer als alle anderen. Er hatte an diesem Leichtgewicht schwer zu tragen. Schon damals in der Schule hatte man ihn nicht gehänselt, sondern gegretelt. Beim Schwanzvergleich hat er stets den Kürzeren gezogen. Stand er am Pissoir kamen andere Buben auf ihn zu und sagten, 'halt mal kurz', und zogen dann lachend ab. Dann seine erste Freundin. Monatelang hatte er sie umgarnt, bis sie endlich zu ihm nach Hause kam. Er hatte schön Atmosphäre gemacht. Nicht lange Fackeln, sondern feine, kurze Kerzen. Sie zog ihn aus und sagte, 'wegen so'm bisschen machst du so'n Aufstand?' In dem Moment war ihm klar, über kurz oder lang konnte es nicht so weiter gehen. Lange Rede, kurzer Sinn, Frank Möseritz beschloss erfolgreich und reich zu werden. Und das schaffte er auch. Dann kaufte er sich kurzentschlossen einen Porsche, fand die Adressen der alten Kameraden heraus, fuhr kurz darauf an deren Wohnsitz vorbei und hupte. Drei mal kurz, drei mal lang. Hehehe - das hatten sie jetzt davon.
Fest & Flauschig Intros - #22 - Das Leben ist ne Ratte
In der Rinde der Linde stand der Name Gerlinde
Und dann kam noch ein Plus und danach war dann Schluss
Ob sie jemals im Leben trotz stetem bestreben
Einen Mann hat gefunden für die einsamen Stunden
Und zu schmusen und küssen, werden niemals wir wissen
In der Rinde der Linde stand der Name Gerlinde
Und dann kam noch ein Plus und danach war dann...
Fest & Flauschig Intros - #21 - Marzipankartoffeln
Felicitas Bohmann trug ein Kleid aus Rührei. Sie hatte es in monatelanger Fleißarbeit selbst erstellt. Mit Nadel und Faden. Und 72 Zehnerpacks handelsüblichen Eiern. Entstanden in einem Großmarkt. Felicitas Bohmann trug nichts darunter. Das war der Sinn der Angelegenheit. Die sanften, kreisförmigen Bewegungen der einzelnen Eierflocken auf ihrer nackten Haut, versetzten sie in äußerste Ekstase. Felicitas Bohmann ging die Einkaufsstraße von Oldenburg hinab und lächelte. Zum dritten Mal an diesem Tag, zum letzten Mal in ihrem Leben. Der militante Onkel der radikalen Gruppierung 'Vegane Söldner aus Vechta' erschoss sie von hinten. Mit drei Schuss Eierlikör von frei saufenden Hühnern.
Fest & Flauschig Intros - #20 - Global Warning
Mark-Oliver Issenberg hatte großen Hunger. Der Chinese in seiner Straße machte seit kurzem ein Mittagstischangebot - Buffet für 12,95. Man konnte so viel essen, wie man schaffte. Mark-Oliver Issenberg, von seinen Freunden kess 'Olli' genannt, kannte den Laden und erinnerte sich an die frei Haus Bestellung aus November 2014. Sie hatten das Gropok vergessen. Olli hatte sich beschwert, doch sie hatten ihn bloß ausgelacht. Olli nahm 12,95 und ging zu Mittag. Er wollte Rache. Er aß was er konnte, dann ging er zur Toilette und übergab sich. Danach wiederholte er es. Und nochmal. Und nochmal. Und nochmal. Es war 17:12 Uhr, als er zum 24. mal Richtung Buffet schlenderte. Olli grinste. Olli schmatzte. Tränen liefen aus seinen hochroten Augen. Aber er war noch lange nicht satt. Noch lange nicht. Draußen an der Scheibe stand in gelber Schrift, 'Olli can eat'.
Fest & Flauschig Intros - #19 - Weltraum & Mee(h)r
Ralf Brindöbke hatte sich entschieden, eine Langspielplatte aufzulegen. Wegen des nostalgischen Faktors. Und weil sich just in diesem Moment diese willige Rothaarige Mitvierzigerin direkt neben ihn lasziv auf seinem Chaise Longe rekelte. Und die mit Langspielplatten sicherlich auch die ein oder andere erotische Erinnerung verband. Er sah zu seinem Plattenspieler hinüber. Die Rothaarige nestelte an seiner Corthose. Auf dem Plattenspieler stand das Doppel-Tapedeck um von Mixtapes Kopien ziehen zu können. Die Rothaarige hatte endlich den Öffnungsmechanismus seines Cowboy-Gürtels durchschaut. Auf dem Doppel-Tapedeck stand der Mini-Discplayer. Wer erinnerte sich noch an Mini-Discplayer? Die Rothaarige zog ihm umständlich sein Beinkleid hinunter. Über dem Mini-Discplayer thronte der CD-Spieler, welcher ihm so schöne Stunden beschallt hatte. Die Rothaarige drängelte mit ihrer Hand durch den Eingriff in seiner Unterhose - dafür war der ja da. Auf dem CD-Spieler stand die DP3000 Dockingstation von Böse. Die hatte Bluetooth. Ralf Brindöbke griff zu seinem Smartphone und drückte Play. Es lief Victims of Circumstance von Barclay James Harvest. Er verwarf die analoge Romantik und vögelte die Rothaarige hart digital.
Fest & Flauschig Intros - #18 - Die große Erleichterung
Familie Pummelwurst aus Plauzen widerfuhr ein schreckliches Schicksal. Sie paddelten über den Plöner See, als plötzlich ihr Picknickkorb über Pord ging. Sohnemann Pummelwursts Puddingarme versuchten noch, danach zu greifen, doch es war zu pät. Tochter Pummelwursts Pummelbeine fingen wegen Spontanhunger an zu zittern. In Mama Pummelwursts Plustergesicht stand das nackte Grauen - nackt und grau. Familie Pummelwurst drängte zu einer Seite des Paddelpoots. Papa Pummelwursts Plauzebauch hing tief über die Reling. Sie alle sahen noch den Korb im tiefen Plau verschwinden, als das Pötchen kenterte. 'Egal, Fett schwimmt oben', hatte Papa Pummelwurst noch scherzhaft gesagt, als er die Schwimmwesten wegwarf, weil sie alle zu klein waren. Das stimmte nicht.
Fest & Flauschig Intros - #17 - Die blaue Stunde
Ein kleiner Mann der alleine in einem winzigen Haus lebte und ein rationales Genie war, hatte sich vorgenommen, jeden Zaubertrick dieser Welt zu entlarven. Er besuchte die Vorstellungen der berühmtesten Magier, kaufte sich stets Karten für die erste Reihe und schaute mit einem spöttischen Blick auf die Bühne. Während der Vorstellung kommentierte er mit einem gelangweilten Tonfall jeden einzelnen Trick und erklärte kurz und präzise wie dieser funktionierte. Das Publikum wurde aufmerksam auf den kleinen Mann und fing an, ihm beizupflichten. Am Ende des Abends ging der Magier ausgebuht und ungeliebt von der Bühne und verschwand mit Tränen in den Augen und einem weißen Hasen in den Armen in einem schwarzen Wandschrank. Man hat ihn nie wieder gesehen. Der kleine Mann blieb Zeit seines Lebens alleine.
Fest & Flauschig Intros - #16 - Unsere alte Scheißwelt
'Im Hause des Glücks ist der Warteraum das größte Zimmer', sagte der alte Yoga-Meister Werner Malenski zu dem eingebildeten, jedoch außerordentlich hübschen Starlet Anna Bachschneider, während er sie zu einer Brezel verknotete. Sie hatte ihn gereizt. Herablassend behandelt. Und besaß keine Wertschätzung für die spirituelle Kraft seiner Lebenseinstellung. Es sollten Tage vergehen, bis Anna Bachschneider sich aus dieser Verknotung befreien konnte. Werner Malenski hatte sich in der Zwischenzeit abgeseilt. Und eröffnete unter falschem Namen in einer kleinen Einkaufsstraße von Passau das Eiscafé Felazio.
Fest & Flauschig Intros - #15 - Barbarische Wochen
Frau Romeng hatte Angst, dass die ganze Scheiße raus kommt. Seit dem Rohrbruch in ihrer Straße und dem damit verbundenen Hochwasser, hantierten eindeutig zu viele Menschen im Keller ihres Hauses. Welches in den Siebzigern ihrem ersten Mann gehört hatte - Hansi. Welches sie in den Achtzigern mit ihrem zweiten Mann Horst aus- und in den Neunzigern mit ihrem dritten Mann Helmut um- gebaut hatte. Alle Drei wollten sie irgendwann verlassen. Doch Frau Romeng konnte sich schlecht trennen. Die drei mit Geschenkband umwickelten Gefriertruhen würden irgendwann jemanden neugierig machen. Sie stand am Fenster und sah die Feuerwehrmänner Wasser heraustragen. Ihre klatschnassen Hände steckten zwischen den Rippen eines warmen Heizkörpers. Im Radio liefen die Hits der Siebziger, Achtziger und Neunziger. Frau Romeng wartete auf das Beste von heute.
Fest & Flauschig Intros - #14 - Autorität
Ein Mann kommt die Straße herunter. Er sagt: 'Ich hatte drei Frauen und mit jeder habe ich ein Kind. Danach heiratete ich eine Frau aus Arabien und habe nie mit ihr geschlafen.'
Fest & Flauschig Intros - #13 - Künstlerische Depression

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